Angespielt: Minecraft Dungeons (Switch)

Nachdem der Release des neue Action-RPGs Minecraft Dungeons im April wegen der Corona-Pandemie verschoben werden musste (mehr dazu hier), können wir uns nun heute, am 26. Mai 2020, über das Erscheinen des neuen Spiels aus dem Hause Mojang und Microsoft freuen – die beiden Teams hatten sich erst vor kurzem zu den neuen Mojang Studios verschmolzen (hier zu lesen).

Die BETA von Minecraft Dungeons hatten wir uns bereits Anfang April angeschaut (Minecraft Dungeons BETA angespielt), heute wollten wir natürlich wissen, was sich seitdem getan hat und was das neue Spiel aus dem Minecraft Universum zu bieten hat.

In unserer ersten Session haben wir uns einen guten Eindruck verschaffen können, wie die grundsätzliche Spielmechanik funktioniert und vor allem wie das Game auf der Konsole performt. Dafür haben wir die Nintendo Switch angeschmissen, denn das leicht zugängliche Koop-Konzept von Minecraft Dungeons scheint uns wie geschaffen für diese Konsole. Auch wenn wir im Video dann doch nur solo unterwegs waren, konnten wir einiges an Erfahrungen sammeln. Das gesamt Video mit Kommentar, haben wir euch im Artikel eingeklinkt (siehe oben).

Minecraft Dungeons auf der Switch

Minecraft Dungeons kommt auf der Switch mit rund 3,7 GB in der Download-Version aus. Ihr könnt mit bis zu 4 Spielern entweder lokal oder online zusammenspielen. Für das Onlinespiel wird eine Nintendo Switch Online Mitgliedschaft vorausgesetzt. Die Altersfreigabe wurde auf 12 Jahren festgelegt.

Standard und Hero Edition
Die Grundversion kostet 19,99 Euro. Für 29,99 Euro gibt es die Hero Edition als Set. Dafür bekommt man den Hero DLC (Helden-Cape, zwei Spieler-Skins und ein Begleiter-Huhn) und den Hero Pass (2 DLC).

minecraft dungeons hero edition
Hier zu sehen sind die Inhalte des Hero DLC, welches man mit der Hero Edition bekommt.

Leichter Einstieg

Startet man das Spiel kann man sich zuerst einen Charakter erstellen. Dafür stehen einem mehrere vordefinierte Skins zur Verfügung. Man kann sich über seinen Skin dann auch für ein Geschlecht entscheiden, wenn man möchte. Wer sich mit seinem Xbox Profil verknüpft, kann auf seine dortige Freundesliste zugreifen und erhält seinen Microsoft Xbox Namen auch in Minecraft Dungeons auf der Switch verpasst.

Im Hauptmenü lassen sich dann auch ein paar Spieleinstellungen ändern. Diese sind aber eher kosmetischer Natur. Es lässt sich zum Beispiel die Farbe der Monsterumrandungen, Bedienungshilfen wie Untertitel, etc. einstellen. Außerdem kann man wählen zwischen einem Offline-Spiel oder dem Online-Spiel (Nintendo Switch Online vorausgesetzt), auch können euch auf diesem Screen weitere lokale Spieler begleiten. Das funktioniert sehr unkompliziert, die Mitspieler erscheinen mit Gast-Profilen. Es ist zwar schade, dass man hier nicht auf mehrere lokale Helden (von andere Switch Profilen) zugreifen kann, aber immerhin merkt sich das Game die Stats der Gäste dauerhaft. So werden auch Folgesessions zum Vergnügen.

Nach dem ersten Start kämpft man sich mit seichter Story-Begleitung durch das erste Tutorial, die „Tintenfischküste“. Hier kann nicht viel schiefgehen, ihr schaltet damit das Lager frei, danach geht es weiter mit dem Creeper-Wald. Wenn ihr letzteren absolviert und die Dorfbewohner aus den fiesen Fängen des Erz-Illagers befreit habt, öffnet sich die Missionsübersicht für euch und ihr könnt zwischen verschiedenen Gebieten wählen.

Schwierigkeitsgrad

Auf der Übersichtskarte lässt sich pro Mission auch die Schwierigkeit einstellen – diese beeinflusst die Stärke der Gegner und den möglichen Output an Beute, den ihr bekommen könnt. Wenn ihr die Story durchgespielt habt und ihr den Erz-Illager besiegt habt, könnt ihr auch den globalen Schwierigkeitsgrad wählen:

Standard

  • Die Gegner sind für einen ersten Spielversuch angepasst
  • Sehr wenige verzauberte Gegner
  • Die Belohnungen sind durchschnittlich

Abenteuer

  • Die Gegner sind schwer zu erledigen und teilen ordentlich aus
  • Neue Gegnerverzauberungen
  • Die Prämien sind besser
  • Neue Ausrüstung und Artefakte verfügbar

Das Ende aller Tage

  • Die Gegner sind ultrawiderstandsfähig und ultrastark
  • Zahlreiche Gegner mit starken Verzauberungen
  • Die Belohnungen sind ultrakrass
  • Noch mehr Ausrüstungen und Artefakte verfügbar

Wie ihr sehen könnt fängt Minecraft Dungeons sehr, sehr moderat an und ist gut schaffbar, es kann aber durchaus zu kniffligen Situationen kommen, in denen die eigene Stufe einfach noch nicht ausreicht (schaut euch einfach mal unsere Angespielt Videos an, da kann man das sehr schön sehen). Dann kann es auch mal zum Scheitern kommen – so ist es uns auch beim ersten Anlauf des Wüstentempels ergangen (siehe Video oben).

Während eines Laufs habt ihr mehrere Leben, sterbt ihr zwischendurch, dann werdet ihr an den letzten Checkpunkt zurückgesetzt und könnt einfach weiterspielen. Das ist grundsätzlich sehr fair und in der Regel sollten die Leben ausreichen, wenn man einigermaßen damit haushält.

Es kann allerdings gefährlich werden, wenn man einfach schnell versucht durch den Level zu sprinten. Gegnerwelle um Gegnerwelle versammelt man so eine riesige Armee um sich und verbaut sich den Rückweg, passiert man dann dummerweise auch noch einen Checkpoint, kann es kritisch werden, wenn man immer wieder an einen von Gegnern überfluteten offensichtlich nicht mehr so sicheren Punkt zurückgesetzt wird – hier braucht ihr also eine bessere Taktik.

Leveln, Items, und Co.

Minecraft Dungeons funktioniert quasi wie ein vereinfachtes Diablo. Ihr prescht durch die Level haut kurz und klein, was euch vor Schwert und Bogen kommt, dabei sucht ihr den nächsten Ausgang, versucht nicht umzukommen und sammelt dabei noch allerlei feine Gegenstände ein.

Das Leveln ist ganz geschickt gemacht, ihr müsst euch nicht mit komplizierter Zahlen rumärgern im Eifer des Gefechts. Steigt ihr eine Stufe auf, erhaltet ihr stattdessen Levelpunkte, mit denen ihr eure Ausrüstung verbessern könnt.

In der Inventaransicht könnt ihr Dinge von eurem Rucksack ganz klassisch in eure Slots schieben, so verteilt ihr Rüstung, Nah- und Fernkampfwaffen und natürlich wichtige Power-ups, wie zum Beispiel Heiltränke und Artefakte. (Achtung! Das Spiel läuft weiter, während ihr bequem im Rucksack schnüffelt und Dinge umherschiebt). Waffen und Rüstungen können in mehreren Stufen aufgelevelt werden, dadurch verbessern sich deren Eigenschaften.

Das funktioniert eigentlich sehr gut. Schade ist nur, dass es uns häufiger so ergangen ist, dass man gerade eben stolz nach dem Levelanstieg seine Waffe verbessert hat, um die nächste Ecke lässt dann ein Zombie plötzlich eine noch viel bessere Waffe fallen. Das fühlt sich irgendwie nicht richtig an. Da macht es vermutlich eher Sinn, seine Rüstung mit Levelpunkten zu stärken, die droppen deutlich seltener.

Der Heiltrank, die Raketen und andere Power-ups sind unendlich, ihr könnt sie also immer und immer wieder benutzen. Das ist prima, allerdings haben sie einen Cooldown und können erst nach einer gewissen Zeit wieder benutzt werden. Das ist ein spannendes Spielelement und erfordert richtiges Timing und taktisches Vorgehen.

Falls ihr mal ein Teil nicht mehr benötigt, könnt ihr es gegen eine – vermutlich viel zu geringe – Zahl an Smaragden umtauschen. Was wir übrigens auch sehr mögen ist die faire Aufteilung im Koop-Modus. So teilt sich die Beute automatisch auf das Team auf, Kisten können mehrfach geöffnet werden und somit ist für jedes Mitglied der Gruppe genug Ausrüstung am Start.

Die Missionen

Also grundsätzlich gibt es da diese seichte Story, die über Minecraft Dungeons liegt: Der böse Erz-Illager hat das Land heimgesucht und unterjocht alle Bewohner. Ihr wollt diese befreien und ihm den Garaus machen. Ziemlich klassisch. Dabei spielt ihr die einzelnen Missionen auf der Weltkarte durch.

Dies allerdings wieder und wieder, grindet, werdet besser und erfreut euch an neuen Items und Ausrüstung, bis ihr genug Power habt um die nächsten Missionen zu beschreiten oder letztlich den Bösewicht in die Knie zu zwingen. Am Ende einer Mission könnt ihr übrigen eine besondere Schatztruhe öffnen. Hier bekommt ihr nochmal ein tolles Geschenk als Dank. Nach der Mission landet ihr wieder in eurem Lager. Hier steht ein Händler, der euch auch gerne mit weiterer Ausrüstung versorgt. Wie gut diese allerdings ist, hängt vom Zufall ab. Aber ab und an kann man hier gegen eine überschaubare Menge an Smaragden auch ganz gute Items bekommen. Viel Erfolg!

Man sollte also keine Open-World oder ein Feuerwerk mit hunderten von Levels erwarten. Die Umgebungen sind allerdings liebevoll gestaltet. Man fühlt sich sofort zuhause und erkennt den schönen Minecraft-Vibe. Dies wird unterstrichen von tollen Sound, schöner Musik und einer angenehmen Erzählerin, die euch mit den Story-Fragmenten versorgt.

Auch wenn die Missionen sehr linear ablaufen, kann es durchaus mal passieren, dass man sich verläuft (hier hilft die einblendbare Automap). Die Sackgassen oder andere geheime Orte hätte man vielleicht noch etwas mehr ausarbeiten sollen, mehr als ab und an eine kleine Berghütte zum Ausruhen haben wir auf jeden Fall noch nicht gefunden, aber vielleicht kommt ja noch etwas.

DLC ahoi: Schon jetzt ist auf der Missionskarte eine unheilverkündende Insel zu sehen. Die DLC werden uns wohl auf neue Missionskarten locken, da darf man gespannt sein.

Erstes Fazit

Wir hatten schon mit der BETA ordentlich Spaß, die finale Version von Minecraft Dungeons mit dem kompletten Umfang und der Aussicht auf kommende Erweiterungen macht jetzt schon einen sehr soliden Eindruck. Prinzipiell ließe sich das Spiel zukünftig auch leicht mit neuen Inhalten versorgen. Nicht, dass der gebotene Inhalt zu wenig sei, ein wenig ungewohnt muten die Grenzen in einer Minecraft Welt dann aber doch an.

Auch wenn man sich hier durch das charmante Minecraft-Universum bewegt, welches man auch sofort wiedererkennt, man darf nicht vergessen, dass es sich hierbei um ein völlig neues Spiel handelt. Die Besuche im Dungeon im originalen Minecraft sind eine völlig andere, sehr intensive Angelegenheit. In Dungeons bekommt man eher schnelle Unterhaltung, die vor allem leicht zugängliche Koop-Stunden verspricht.

Wir haben Minecraft Dungeons auf der Switch getestet. Hier kam es leider, trotz der häufig auf der Konsole vertretenen Unreal Engine, zu deutlich spürbaren Performance-Einbußen. Das ist etwas schade und wir würden uns wirklich freuen, wenn die Entwickler das noch in den Griff bekommen. Die Hardware der Switch sollte die Grafik definitiv gestemmt bekommen, hier wird es sicherlich noch an Optimierung fehlen.

Wir sind optimistisch und freuen uns schon jetzt über dieses neue Minecraftspiel, welches uns sicherlich noch eine ganze Weile begleiten wird. Empfehlen können wir dieses Abenteuer allen, die auf der Suche nach einem entspannten Koop-Game für die Couch sind, hier macht das Konzept für uns am meisten Sinn.

Denkbar ist Minecraft Dungeons auch als Familienspiel, die Alterseinstufungen von 12 ist natürlich relativ hoch gesetzt, jüngere Kinder wären sicherlich in der Lage die klobigen Helden durch die Klötzchenwelt zu steuern – ob man das verkloppen von Zombies allerdings als altersgerecht erachtet, muss wohl jeder selbst entscheiden.

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Alexander Panknin
Alexander Pankninhttps://www.gaming-grounds.de/
1985 geboren. Mit Doom, Quake und SNES aufgewachsen. War selbst in der Indiegames-Szene aktiv und schreibt nun auf gaming-grounds.de über seine große Leidenschaft: Videospiele.
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