Aus! Das Spiel ist aus! So oder ähnlich würde man wahrscheinlich versuchen, eine Überleitung zwischen der am Samstagmittag zu Ende gegangenen Kickstarter Kampagne und dem zugehörigen Fußball Manager Anstoss 2022 hinzubekommen. Das Projekt vom Magdeburger Entwickler 2tainment und Publisher Kalypso soll nach 20 Jahren eine Neuauflage des wohl beliebtesten und besten Serienteils – Anstoss 3 – werden.
Nur echt mit dem doppelten „s“ am Ende des Namens soll der Fußball Manager, der von vielen noch immer zu den besten Manager-Spielen aller Zeiten gezählt wird, wieder in neuem Glanz erstrahlen. Trotz Publisher im Rücken ging man die Extra-Runde und die planerische Verlängerung in Bezug auf die Entwicklung von Anstoss 2022. Wieso dies nötig war lest ihr in unserem Beitrag „Anstoss 2022 auf Kickstarter: Darum ist Crowdfunding nötig„.
Ein Herzschlagfinale, welches seinesgleichen sucht
Nachdem das moderat gesteckte Minimalziel von 100.000 Euro bereits nach kürzester Zeit erreicht war, stand die Umsetzung von Anstoss 2022 endgültig fest. Als „Liefertermin“ für die Unterstützenden geben die Verantwortlichen via Kickstarter den Juni 2021 an. Im Anschluss galt es noch genug Budget für die weiteren Stretch Goals zu erreichen, die auf den Stufen 120.000, 135.000, 150.000, 180.000 sowie 250.000 Euro angesetzt waren.
Dass auch die Hürde bis über die 180.000 Euro Marke schnell überwunden werden konnte, berichteten wir euch bereits in der vergangenen Woche (klick). Doch von dort aus waren es noch einmal 70.000 zusätzliche Euro, die man einsammeln musste, um das größte und letzte Stretch Goal zu erreichen: Den Online-Multiplayer. Zum Zeitpunkt unseres letzten Beitrags verblieben noch etwa 66 Stunden, um von knapp 200.000 Euro auf 250.000 Euro zu kommen. Schon dort deutete sich ein extrem knapper Endspurt an, der die Erwartungen am Ende nicht hätte weiter übertreffen können.
Denn während das Wochenende Stunde für Stunde weiter voran schritt, entschieden sich auch stündlich weitere Interessenten dafür, Anstoss 2022 doch noch zu unterstützen. Der Zähler der aktuellen Summe stieg: 210.000, 220.000, 230.000 Euro und weiter, bis in der Nacht zum Samstag, an dem die Kickstarter-Zeitspanne ablaufen sollte, nur noch wenige Tausend Euro zum großen Ziel fehlten. Doch am Ende sollte es nicht ganz reichen. Als die Kampagne endete, stand das Ergebnis bei 246.496 Euro von insgesamt 3.888 Unterstützern.
3.504 Euro entschieden also über Sieg und Niederlage in Bezug auf den so aufwendigen Online-Multiplayer Modus – oder auch nicht. Denn obwohl einige Pessimisten und Schwarzmaler vielleicht schon den Kopf in den Sand steckten, gab es am Ende die frohe Botschaft. Nur wenige Stunden nach dem Ende der Kampagne wendeten sich die Verantwortlichen hinter Anstoss 2022 an die Unterstützer.
In einer Mail zum Update des Projekts schreibt 2tainment:
„Der Abpfiff ist erfolgt, das Spiel ist gewonnen. Uns fehlen, ehrlich gesagt, die Worte. Von einem negativen Feedback beim ersten Gespräch mit den Jungs von Kickstarter bis zu dem Ergebnis von mehr wie 245.000€ heute, einfach unfassbar.
Unser Dank gilt der absolut außergewöhnlichen Community, die uns von Anfang an unterstützt hat, nicht nur finanziell, sondern auch mit einem Feedback von unschätzbarem Wert.
Die Community hat unglaublichen Einsatzwillen gezeigt, dem wollen wir nicht nachstehen und legen den fehlenden Betrag für das letzte Stretch Goal selbstverständlich oben drauf.
Multiplayer, wir kommen!!!!!!!!!!!!!!!!
Danke, Danke, Danke, Danke!“
Ab auf den Transfermarkt
Nun kann es also losgehen. Anstoss 2022 kann in vollem Umfang und ohne Einschränkungen entwickelt und, hoffentlich, im kommenden Jahr veröffentlicht und an die vielen Unterstützer ausgegeben werden. Dann heißt es wieder klassische Halbzeitansprachen, nostalgische Gefühle in der Büroansicht, Verwaltung des Stadiongeländes oder bei Bedarf auch klassischer Hotseat Modus. Durch das Erreichen der Stretch Goals dürfen sich auch macOS und Linux Nutzer freuen, den Manager auf ihrem Betriebssystem problemlos spielen zu können.
Da die knapp über 3.500 Euro von den Verantwortlichen übernommen werden, ist auch das benötigte Budget zusammen, um auf dem Transfermarkt tätig zu werden, wie es im 250.000 Euro Stretch Goal formuliert war. Das zusätzliche Personal soll den großen technischen Aufwand bewältigen, der für die Entwicklung des Online-Multiplayers nötig ist.
Übrigens: 246.496 Euro bei 3.888 Unterstützern bedeutet, dass jeder Supporter im Schnitt 63,39 Euro bezahlt hat, um das Projekt zu fördern. Die fertige Vollversion in Form eines Steam-Keys gab es im Vergleich dazu bereits ab dem Supporter-Betrag von 35 Euro. Statistisch wenig repräsentativ ist das Ganze natürlich trotzdem, da sich unter anderem tatsächlich drei extrem engagierte und motivierte Spender fanden, die das „Anstoss V.I.P.“-Paket für stolze 3.000 Euro „buchten“.
Darin enthalten ist beispielsweise ein exklusiver Vorabzugang (voraussichtlich bereits ab Januar 2021), Zugang zum Dev Bereich auf dem Anstoss Discord Server, eine DVD Sammlerbox mit Spiel, Soundtrack-CD und Artbook, ein Eintrag auf prominenter Sponsorentafel im Hauptmenü des Spiels sowie zwei Tickets für ein UEFA Champions League Finale als Erlebnisreise.