Wer hätte gedacht, dass es die beiden Mega-Konzerne Microsoft und Sony mal an einen gemeinsamen Tisch verschlägt, nun wollen sie sich sogar eine Cloud teilen. Rund ein Jahr lang waren die beiden Giganten in stiller Verhandlung, vergangene Woche gab Microsoft dann in einer Pressemitteilung (am 16. Mai) bekannt, dass es eine Zusammenarbeit zwischen Sony und Microsoft geben wird.
Harmonisch händeschüttelnd präsentierten sich der Sony-Präsident Kenichiro Yoshida und Microsoft-CEO Satya Nadella auf dem Pressebild. Sie haben beschlossen, als Partner bei gewissen Themen zusammenzuarbeiten. Ziel ist es, noch näher auf die Kunden eingehen zu können und besser Nutzererfahrung bieten zu können. Der Fokus liegt hier neben der Zusammenarbeit im AI-Bereich (neue Technologie mit künstlicher Intelligenz) auf den Entertainment-Systemen, darunter natürlich auch dem Spielkonsolen-Sektor.
Game-Streaming Dienste
Die beiden Unternehmen versprechen sich besonders im Bereich Cloud-Computing große Vorteile von der Zusammenarbeit. So könnte Sony besonders von Microsofts Azure Plattform profitieren, um die verschiedenen Spieldienste zu hosten – Azure bietet dafür eine gute Infrastruktur. Gerade hinsichtlich neuer Streaming-Optionen könnte dies den Japanern einen wirklichen Vorsprung verschaffen, mit den hauseigenen Lösungen von PlayStation Now gibt man sich demnach nicht zufrieden.
Es ist anzunehmen, dass der überraschende Zusammenschluss auch beeinflusst durch die Ankündigung von Google Stadia ist. Der Internetriese hatte bereits im März angekündigt, den Spielemarkt durch eine eigene Game-Streaming Technologie revolutionieren zu wollen. Der zunehmende Konkurrenzdruck sorgte schließlich auch bei Sony für ein Umdenken.
Top Secret: Nicht mal PlayStation Team war eingeweiht
Der Markt ist hart umkämpft, so verwundert es auch nicht, dass Sony die Gespräche mit Microsoft mit einer großen Geheimhaltung geführt zu haben scheint. Einem Bericht von Bloomberg nach habe die Nachricht über den Zusammenschluss im Hause Sony selbst für einige Unruhe gesorgt. Das PlayStation Team sei nicht eingeweiht gewesen und habe sich sehr überrascht gezeigt, hatte man von der Kooperation doch zuerst aus der Presse erfahren müssen. Gerade wegen der eigenen Bemühungen im Bereich Cloud-Computing, habe dies natürlich vorerst für Unmut gesorgt. Man habe sich aber schnell bemüht die Wogen wieder zu glätten, aktuelle Projekte und Konsolen seien dadurch nicht gefährdet.