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Köln. Der eSport-Bund Deutschland (ESBD) hat am vergangenen Wochenende in Köln ein neues Präsidium gewählt, wie wir euch bereits zeitnah berichteten. Außerdem soll die Struktur umfangreich erneuert werden, heißt es in einer weiteren Pressemitteilung im Nachgang an die Veranstaltung. Eröffnet wurde die Versammlung durch den Gastgeber ESL und durch ein anschließendes Videogrußwort von Nathanael Liminski (CDU), Chef der Staatskanzlei NRW.
Zum Präsidium
Mit 95 Prozent der Stimmen wurde Hans Jagnow im Amt bestätigt und erneut als Präsident des ESBD gewählt. Sein Stellvertreter ist Dr. Fabian Laugwitz. Zu weiteren Vizepräsidenten wurden Martin Müller, Daniel Finkler und Christopher Flato gewählt. Niklas Timmermann und Jan Pommer traten nicht erneut zur Wahl an.
Jagnow fasst die Ergebnisse der Tagung zusammen:
„Wir stehen vor der Herausforderung, uns als Verband an der hohen Dynamik der eSport-Bewegung zu orientieren. Die beschlossene Strukturreform ist ein wichtiger Schritt in die Zukunft des ESBD. Wir stellen uns breiter und regional auf, gehen gleichzeitig in strukturell die Tiefe. Die neue ESBD-Satzung erlaubt die Kombination eines digitalen Plattformkonzepts mit klassischen verbandlichen Strukturen und schafft damit spannende Beteiligungsformate für die Spieler und Athleten. Das ist eine neue Idee für sportdemokratische Strukturen insgesamt.“
Strukturreformen
Spielervertretung, Schiedsgericht und die Öffnung für Regionalverbände ─ das sind die Kernpunkte der am Sonntag beschlossenen Strukturreform des eSport-Bund Deutschlands (ESBD), teilen die Verantwortlichen weiterhin mit. Die Mitgliederversammlung habe damit die Weichen für die künftige Verbandsentwicklung gestellt. Außerdem wurden in der neuen Satzung die Grundlagen für eine Beantragung der Gemeinnützigkeit gelegt.
Im ESBD können sich ab 2020 auch einzelne Spielerinnen und Spieler organisieren. Die geplante Spielervertretung trägt dem Umstand Rechnung, dass viele eSport-Communities auf digitalen Plattformen präsent sind.
Jagnow: „Wir wollen selbst zur Plattform für Spielerinnen und Spieler werden, demokratisch und digital.“
Mitglieder der Spielervertretung sind nicht aktiv stimmberechtigt, aber über einen eigenen Ausschuss zukünftig im Verbandsleben repräsentiert.
Ein ESBD-Schiedsgericht soll unterschiedliche Auffassung innerhalb des ESBD zukünftig intern klären und regelkonformes Verhalten der Gremien und Mitgliedschaft bestärken. Grundlage dafür ist neben der Satzung auch der Ethik- und Verhaltenskodex des ESBD. Der Verband setzt damit ein wichtiges Zeichen für die Integrität des eSport und stärkt die Autonomie des eSports. Durch die Mitgliederversammlung wurden mit Prof. Dr. Anne Jakob, Dr. Holger Jakob und Jan Pommer drei eSport-erfahrene Juristen in das Schiedsgericht berufen.
Schon am Samstag wurden außerdem zwei Programmanträge durch die Mitgliedschaft beschlossen. Der ESBD wird sich damit an der Gründung eines europäischen Dachverbandes im eSport beteiligen, der seit Januar 2019 zwischen den nationalen eSport-Verbänden verhandelt wird. Außerdem soll sich stärker in die Diskussionen um sogenannte Pay-To-Win-Strukturen und simuliertes Glücksspiel eingebracht werden – Spielinhalte und-strukturen, die im sportlichen Kontext dringend evaluiert werden sollen.
Über den ESBD
Der ESBD vertritt seit seiner Gründung im November 2017 als Sportfachverband organisierten eSport in Deutschland. Er vereint insgesamt 40 eSport-Organisationen wie Leistungssportteams, Breiten-sportvereine sowie Veranstalter. Insgesamt sind darüber 1.500 eSport-Engagierte im ESBD organisiert. Er hat seinen Sitz in Berlin und wird durch ein fünfköpfiges Präsidium geleitet.