Auf der Tagung der Hamburger Sportjugend kündigte der Finanzsenator der Freien Hansestadt an, dass Teile von eSport in Zukunft über den Status der „Förderung der Jugend- und Altenhilfe“ (§ 52 Abs. 2 S. 1 Nr. 4 AO) als gemeinnützig eingestuft werden. Das berichtet auch der eSport-Bund Deutschland in einem aktuellen Pressekommentar.
Ausschlaggebend seien für die Gemeinnützigkeit die Kriterien der Hamburger Sportjugend, die auch Strategiespiele wie „League of Legends“ umfassen, dafür andere Spiele insbesondere aus dem Bereich der Taktik-Shooter ausspart. Die Hamburger Sportjugend erklärte zu der Regelung, dass sie solange gelten würde, bis auf Bundesebene eine anderslautende Entscheidung getroffen wird.
ESBD lobt und mahnt
ESBD-Vizepräsident Martin Müller kommentierte dazu am Rande der Tagung:
„Der Vorstoß des Land Hamburg ist ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung. Er schafft mehr Freiräume und Flexibilität für die Vereine vor Ort, die im eSport aktiv werden wollen. Das stärkt den eSport im Norden deutlich und reizt die Handlungsspielräume auf Landesebene aus. Hamburg hat hier Vorbildcharakter für andere Bundesländer.“
„Gleichzeitig darf dieser Vorstoß aus Hamburg nur der Anfang sein. eSport ist eine Sportart für Jugendliche, aber zunehmend auch für erwachsene Menschen, die unter dieser Regelung nicht abgebildet werden“, mahnt Müller. „Die Lösung ist beschränkt auf Hamburg, quasi eine Elbinsellösung. Und sie fasst eSport nicht als ganzheitliche Sportart. Das zeigt den dringenden Bedarf einer einheitlichen und ganzheitlichen Regelung im Bund, um eSport als vollwertige Sportart unter die Gemeinnützigkeit zu fassen.“
Über den ESBD
Der ESBD – eSport-Bund Deutschland e.V. – repräsentiert bundesweit den organisierten eSport und seine Sportlerinnen und Sportler in Deutschland. Er wurde am 26. November 2017 in der ehemaligen DFB-Villa in Frankfurt (Main) durch zwanzig Teams und Vereine, sowie der ESL, dem game und Einzelpersonen gegründet. Als Fachsportverband ist der ESBD sowohl für Politik und Verwaltung als auch für Sport- und Dachverbände der zentrale Ansprechpartner für die sportliche Ausgestaltung von eSport und die Belange der Athleten in dem Bereich. Für seine Mitgliedsorganisationen aus Spitzen- und Breitensport des eSports bildet der ESBD eine Plattform, auf der gemeinsame Herausforderungen im Dialogverfahren behandelt und übergeordnete Themenfelder bearbeitet werden können.