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So, da ist sie nun also: Die Oculus Quest 2 kam offiziell am 13. Oktober 2020 auf den Markt, eine knappe Woche später liegt ein Exemplar des neuen All-in-One VR-Headsets frisch auf dem Tisch in unserem Testlabor.
Einen ersten Überblick über die Oculus Quest 2 hatten wir bereits zum Release gegeben, nun wollen wir uns das Schätzchen mit dem Facebook-Logo mal genauer anschauen. Vorweg geben wir aber einen kleinen Überblick über die Entwicklung des Marktes und ob wir nun wirklich ins Zeitalter der Virtual Reality aufbrechen können. Wem das zu viel Text ist, der ist herzlich eingeladen, mit dem Inhaltsverzeichnis direkt zum Test zu springen.
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VR: Ein neuer Anlauf – Eine Chronik
Virtual Reality ist das nicht diese gehypte Technik, die sich aber bisher immer selbst im Weg gestanden hat? Alte Branchenhasen denken da an den missglückten Nintendo Virtual Boy, ich erinnere mich auch noch an merkwürdige VR-Brillen aus den 90ern und dann kam id Software-Ikone John Carmack irgendwann mit seinem VR-Headset-Prototypen und zeigte uns Doom VR, aber das Gerät wollte einfach nicht erscheinen… oder doch?
Doch tatsächlich, irgendwann schaffte es Oculus das erste Headset auf den Markt zu bringen. Basierend auf einer Kickstarter-Kampagne von 2012, und nach Aufkauf durch Facebook, präsentierte das Unternehmen Oculus VR mit der Rift 2016 (!) das erste marktfähige Modell.
Während die Technik zu diesem Zeitpunkt schon eine gewisse Massentauglichkeit vermuten ließ (immerhin war alles sauber verkabelt, es hingen keine Drähte raus und man musste auch nicht seinen Kopf verbiegen, um mit fürchterlichen Grafikbrocken beleidigt zu werden), haperte es aber vor allem an vernünftigen Softwarekonzepten.
Der Traum, sich frei bewegen zu können – ähnlich wie auf einem Star Trek Next Generation Holodeck – konnte allein mit einem Bildschirm vor den Augen nicht wirklich erfüllt werden. Die Technik war zudem teuer und es fiel schwer, Publisher und Entwickler von der Zukunft der VR zu überzeugen. Vermutlich war die Vision der VR-Zukunft noch nicht kompatibel mit dem damaligen Markt.
Einen Schritt zurück machte Google mit seinem Cardboard. Simple Technik, Pappkarton + Smartphone, für jeden nutzbar, dafür mit einem realistischen Funktionsumfang. Mit dieser Lösung kam es seit der Vorstellung auf der Google I/O 2014 zu einem kleinen Schub auf dem VR-Markt. Allerdings handelt es sich dabei eher um multimediale Spielerei. Echte Gamer ließen sich davon wenig beeindrucken. Trotzdem schaffte es Google durch möglichst geringen Aufwand und einen kleinen Preis viele Menschen zu erreichen.
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Die VR-Konkurrenz schläft nicht…
Versuchte Oculus mit der Rift und später Rift S hauptsächlich das Herz der Coregamer am PC zu erwärmen, gab es bald von Konsolen-Gigant Sony Gegenwind. Günstiger Preis und eine funktionierende Infrastruktur verschafften PlayStation VR zum Erfolg.
Auch auf dem PC blieb es für Oculus nicht konkurrenzlos, HTC präsentierte zum Beispiel die Vive, Microsoft gab die HoloLense-Technik „Mixed Reality“ für Drittanbieter frei – seitdem gibt es auch Modelle wie HP Reverb G2, Acer OJO 500, Lenovo Explorer. Zuletzt gesellte sich der Valve mit einer eigenen Hardware-Lösung für SteamVR hinzu und brachte die Valve Index auf den Markt – nahm sich also seinen Anteil am Geschäft mit der VR-Hardware.
Doch was war aus dem ursprünglichen VR-Pionier Oculus VR geworden? Trotz anfänglicher Kinderkrankheiten – mit denen übrigens auch alle Mitbewerber bis heute kämpfen – hielt Facebook an dem Virtual Reality-Traum fest. Allerdings begriff der Konzern, dass man nicht allein mit einer kleinen Gruppe einer Zielgruppe Geld verdienen und den VR-Gedanken in die Welt setzen kann. Nur an neugierige Technikenthusiasten unten den Core-Gamern zu appellieren reichte nicht.
Mit der Oculus GO vertrieb man ab 2017 erstmals ein Standalone-VR-Headset für die breite Masse. Dafür wurde vor allem der eigene Oculus Store weiter ausgebaut. Dies scheint einen Schub in die richtige Richtung gegeben zu haben, es folgt die Oculus Quest 1 Mitte 2019 und nun zuletzt, nur 18 Monate später, die Oculus Quest 2.
Doch was hat sich mit dem neuen Modell geändert?
Die Oculus Quest 2 im Detail
Spielern, die in die Quest 1 investiert haben, könnte die kurze Lebensdauer dieses Modells vermutlich gegen den Strich gehen. Doch Facebook zeigt durch den schnellen Release einer neuen Hardware-Iteration der Quest, dass der Markt schnell voranschreitet. Vor allem gab es aber auch größere Umstrukturierungen des VR-Zweigs bei Facebook. So präsentierte Mark Zuckerberg das neue Modell zuletzt im Stream der neuen Facebook Connect. Dabei handelt es sich um eine digitale VR/AR Konferenz auf der Facebook über neue Technik informiert (ähnlich wie die Keynotes von Apple). Aus Oculus VR wurden nun die Facebook Reality Labs – unter der Leitung von Andrew Bosworth kümmert sich dieses Team nun speziell um den VR-Bereich bei Facebook.
Oculus Quest 2 Quick-Unbox
Die Oculus Quest 2 ist eine sowohl technisch als auch im Design leicht veränderte Variante. Es handelt sich dabei um keinen riesen Sprung durch etliche neue Technologien, dennoch gibt es ein paar Veränderungen, die es in sich haben. Zunächst der technische Vergleich.
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Oculus Quest 1 und Oculus Quest 2 im Vergleich
Oculus Quest | Oculus Quest 2 | |
---|---|---|
Preis UVP in $ | 399 $ | 299 $ |
Pixel pro Auge | 1440 x 1600 | 1832 x 1920 |
Bildwiederholrate | 72Hz | 72Hz zum Release, 90Hz geplant |
Gewicht | 571 Gramm | 503 Gramm |
Tracking | Interne Kameras | Interne Kameras |
Akkulaufzeit | 2 bis 3 Stunden | 2 bis 3 Stunden |
Prozessor | Qualcomm Snapdragon 835 | Qualcomm Snapdragon XR2 |
RAM | 4GB | 6GB |
Speicherplatz | 64GB oder 128GB | 64GB oder 256GB |
Farbe | schwarz | weiß |
Facebook notwendig | Nein | Ja |
Controller Stromversorgung | 2x AA Batterie | 2x AA Batterie |
Das offensichtlichste Hardware-Update findet sich im neuen Qualcomm Snapdragon XR2. Es handelt sich dabei um eine Weiterentwicklung des Qualcomm Snapdragon 835, welcher bislang besonders im Bereich der Smartphones zum Einsatz kam. Letzterer trägt eine Adreno 540 GPU in sich, die Grafikeinheit des XR2 ist ein Adreno 650, der es hingegen auf über 1 GFLOPS schafft (gemessene Grafikleistung) und damit sogar den Nvidia Tegra X1 der Nintendo Switch in diesem Punkt übertrifft. Der neue Chip schrumpft von 10 auf 7 nm und sorgt dadurch für bessere Leistung bei weniger Stromverbrauch.
Snapdragon XR2 gegen Snapdragon 835
- 46% mehr CPU Leistung
- 33% mehr Grafikleistung
- verbesserte I/O Performance
Prinzipiell schafft der Snapdragon XR2 laut Messungen eine doppelte CPU & GPU Performance, vierfach bessere Videoverarbeitung, eine 6-fach höhere mögliche Auflösung pro Auge und einer 11-mal besseren KI-Performance. Wie man in den technischen Spezifikationen sieht, nutzt man bei der Oculus Quest 2 nicht das ganze Potential aus. Da sich die angegebene Batterielaufzeit allerdings auch nicht signifikant verbessert, ist davon auszugehen, dass die Power trotzdem in die Performance fließt. Hier kommt vor allem ein besonderes Leistungsmerkmal des XR2 zum Einsatz, die extrem hohe Leistung im Bereich künstliche Intelligenz (KI). Diese wird zum Beispiel für das neue Handtracking benutzt und schafft eine wirklich beeindruckende Analyse des Bildes in nahezu Echtzeit.
Das des OLED-Displays der Quest 1 kommt in der Quest 2 ein schnelles LCD-Panel zum Einsatz. Es handelt sich dabei, anders als bei anderen Headsets, um einen durchgehenden Bildschirm. So beträgt die Auflösung des Panels 3664 x 1920 Pixel, für jedes Auge dann entsprechend die Hälfte (1832 x 1920 px). Im Gegensatz zum alten Display schafft es, die neue LCD-Variante auch 90 Hz wiederzugeben, welches aktuell testweise angeschaltet werden kann, später aber direkt funktionieren soll.
Der leichte RAM-Sprung von 4 auf 6 GB sollte niemanden in Entzücken versetzen, der höhere Bedarf könnte sich durch die höhere Auflösung erklären.
Spannend wird es dann noch mal bei der Größe des internen, Speichers – wie der Vorgänger gibt es die Quest 2 auch wieder in zwei Größen. Das kleine Modell fängt ebenfalls wieder bei 64 GB an, das größere Modell bietet für Vielspieler allerdings satte 256 GB statt 128 GB Speicherplatz.
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Gehäuse, Design und Halterung
Neben den technischen Daten fällt besonders das geänderte Design ins Auge. Das anthrazitfarbene Gehäuse der Oculus Quest 1 musste einem neuen mattweißem Chassis weichen. Die Oberfläche fühlt sich angenehm samtig und wertig an, das zweifarbige Design aus Weiß mit schwarzem Elementen sieht gefällig und modern aus – nicht ganz so martialisch wie andere Modelle. Es befinden sich die vier Kameras zum Messen an der Außenseite. Es gibt eine USB-C-Buchse, einen 3,5-mm-Klinkenanschluss als Kopfhöreranschluss, eine Lautstärkewippe an der Unterseite und einen Power-Knopf an der rechten Gehäuseseite. Unten sind zwei kleine Öffnungen für die Mikrofone.
Es wurde einiges an Größe und Gewicht gespart. 68 Gramm weniger wiegt die Quest 2. Ein Teil musste dafür weichen: die feste Kopfhalterung. Mit dem soften Flex-Band der neuen Quest sind nicht alle Benutzer glücklich. Allerdings ist dieser sehr platzsparend und trägt sich auch nicht schlecht. Wer allerdings sehr lange Sessions plant, wird sich sicher über den optional erhältlichen Elite Strap freuen. Dieser kostet allerdings noch mal rund 50 Euro. Wer die Variante mit verbautem extra Akku-Pack möchte, zahlt mehr, erhält dadurch aber wohl eine verdoppelte Laufzeit. Bei den Elite Straps lässt sich der Zug durch Drehen eines Rades an der Rückseite einstellen. Das feste Polster umschließt den Hinterkopf und sorgt für Gegenzug, dadurch wird die Traglast auf dem Gesicht verringert.
Hier übrigens gleich ein Tipp: Nehmt euch die Zeit und experimentiert mit der Aufhängung des Straps am Gehäuse des Headsets. Diese beherbergt einerseits das Soundsystem, lässt sich aber auch nach oben drehen, dadurch könnt ihr den Sitz die Oculus zusätzlich einstellen.
Das Polster im Headset ist angenehm, lässt sich durch Einsätze noch für Brillenträger verlängern – so kommt es zu keinen unvorteilhaften Kollisionen der Optik. Ein Abstandhalter liegt der Packung bei, es gibt aber noch ein spezielles Passform-Kit. Den Linsenabstand könnt ihr nun übrigens nur noch in drei fixen Positionen einstellen. Dazu wird einfach die Linsenfassung gegriffen und verschoben. Damit lässt sich der Abstand zwar weniger fein einstellen, es ist dadurch aber wesentlich stabiler und schneller zu handhaben. Uns gefällt das ganz gut.
Kurz zum Sound: Der Klang der Oculus Quest 2 wird in einigen anderen Test bemängelt. Wir haben hier aber gute Erfahrungen gemacht. Wer mehr will, der kann ansonsten natürlich eigene Kopfhörer anschließen, dies geht über die 3,5 mm-Klinkenbuchse an der Seite, auch die Bluetooth-Konnektivität soll weiter ausgebaut werden. Wegen des flexiblen Kopfbandes ist der Einsatz mit anderer Hardware gut möglich. Mit dem bereits verbauten System erhaltet ihr aber einen ausgewogenen Klang mit einem guten räumlichen Eindruck, es ist auch ganz nett, dass man notfalls auch etwas von der Umwelt mitkriegen würde.
Controller und Handtracking
Ein kleines Update gibt es zudem bei den Controllern. Diese sind nun etwas kürzer und kompakter geworden. Außerdem sind sie natürlich passend zum Headset ebenfalls weiß geworden. Die Qualität ist wieder recht hoch und die Entwickler haben es geschafft, die Batterielaufzeit drastisch zu erhöhen. Gefüttert werden die Handteile mit jeweils einer AA-Batterie – diese sind im Lieferumfang enthalten und sollten euch eine ganze Weile begleiten.
Eine wirklich tolle neue Geschichte ist das Handtracking. Dafür legt ihr eure Controller einfach zur Seite. Blickt ihr nun auf eure Hände, seht ihr eine 1 zu 1-Kopie vor eurem virtuellen Auge. Das Handpaar bewegt sich und verhält sich genauso wie in echt. Ihr könnt nun mit dem Pinzettengriff, Schaltflächen, über denen ihr schwebt, auswählen und sogar durch gleichzeitigem Blick auf die Handinnenseite die Oculus-Taste aufrufen.
Es gibt bereits einige Spiele, die das Handtracking nativ unterstützen. Darunter unter anderem das beliebte Waltz of the Wizard – darin könnt ihr lustige Zauber mixen, ein riesen Spaß mit den Händen. Es ist zu erwarten, dass Oculus diese Technik noch weiter ausbauen wird und es zukünftig noch mehr Titel geben wird, die das Handtracking unterstützen.
Upgrade notwendig?
Man fragt sich nun vielleicht: Lohnt sich der Wechsel für Quest 1 Besitzer? Die Antwort lautet in diesem Falle vermutlich: nein. Facebook wird es sich mit den Quest 1-Besitzern vermutlich nicht verscherzen und eine gewissen Abwärtskompatibilität gewährleisten. Wenn ihr auf die neuesten Spielereien wie 90 Hz und Handtracking verzichten könnt, dann braucht ihr vermutlich nicht unbedingt umzusteigen. Wer allerdings neu in die Oculus-Welt eintauchen will, der sollte dann doch schon eher zur neuen Quest 2 greifen.
Streaming
Besonders gefallen hat uns übrigens (Facebook sei Dank) die eingebaute Streaming-Funktion. Mit nur wenigen Klicks könnt ihr euer Spielerlebnis entweder im Video speichern, per Facebook streamen oder sogar direkt auf einen kompatiblen Fernseher im gleichen W-Lan übertragen. Letzteres klappte bei uns mit leichter Latenz (hier ist es sinnvoll, den TV-Sound auszuschalten, die anderen bekommen den Sound aus dem Headset ja trotzdem mit), aber flüssig und mit nur wenig Artefakten ab und an. Mit der TV-Übertragung könnt ihr auch schön in der Gruppe Spaß haben und ein gemeinsames VR-Erlebnis genießen.
Quest 2 als PC-Headset mit Oculus Link
Seine Vielseitigkeit spielt das Oculus Quest 2, wie der Vorgänger, in der Anbindung an den PC aus. Nicht nur standalone sondern auch als PC-Headset lässt sich die Oculus Quest 2 nutzen. Per USB-Kabel schließt man die Oculus an den PC an (achtet auf die Qualität des Kabels, es funktioniert zum Beispiel das Original, aber auch manche günstigeren Kabel), mit laufender Oculus Software am Rechner, wird das Set dann erkannt und man kann auf den Oculus Rift Markt zugreifen oder zum Beispiel per SteamVR in PC-Spiele mit VR-Unterstützung eintauchen. Dies funktioniert gut, man sollte nur die Laufzeit im Blick behalten, je nach Ladestrom entlädt sich die Oculus schneller, als der Akku lädt – dann ist natürlich auch irgendwann Schluss – hier müssen wir selbst noch ein wenig testen.
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Facebook will eure Daten!
Ja, ihr habt richtig gehört, seit der Quest 2, könnt ihr das VR-Headset nur noch mit einem Facebook-Account benutzen – das war bereits überall zu lesen. Bereits bei der Einrichtung des Headsets fragt der große Social Media-Konzern eure Kontodaten ab. Wer da kein Bock drauf hat und dem Facebook-Zwang entgehen möchte, der kann die Oculus Quest 2 halt nicht nutzen.
So fürchterlich das für einige Spieler klingen mag, sollte man dabei auch ehrlich sein und überlegen, wie man in anderen Bereichen mit seinen Daten umgeht – viele haben vermutlich die Netflix-Doku „Das Dilemma mit den sozialen Medien“ gesehen und vertrauen den großen digitalen Konzernen jetzt noch weniger – am Ende kann jeder selbst entscheiden, ob er die Technik nutzen möchte oder eben lieber die Finger davon lässt.
Ob dieses datenkrakige Verhalten überhaupt legal ist, das klären an anderer Stelle übrigens aktuell andere Instanzen (siehe unten).
VR-Headset der Zukunft? – Fazit
Hab ich in der kleinen Chronologie am Anfang des Artikels noch von einer kleinen Gruppe an Coregamern gesprochen, die überhaupt bereit für neue Technologien sind, dann kann ich definitiv sagen – mich hat das Thema bislang auch völlig kalt gelassen. Ja, die Idee eines Doom VR oder Skyrim VR war schon cool, aber die vielen Unannehmlichkeiten der damaligen VR-Headsets haben mir das einfach verleidet. Noch dazu kam der hohe Preis, der sich bis heute ja auch kaum geändert hat. Wenn man von Cardboard- und Smartphone-Varianten einmal absieht, bleiben nicht viele bezahlbare Varianten, die auf so einem Niveau arbeiten und eine solche Infrastruktur bieten. Vermutlich müsste man da PlayStation VR erwähnen – welches aber auch eine entsprechende Konsole voraussetzt. Und es bliebe dann noch die Oculus Quest, die die Brücke zwischen Standalone und PC-VR-Headset ganz gut hinbekommt.
Wie der Markt entwickeln wir uns selbst natürlich weiter. Ich durfte schon über mich selbst erstaunt sein beim ersten Mal Nintendo Wii oder später bei virtuellen Turnübungen mit dem Ring Fit Adventure auf der Switch. Aber ist es nicht schön, wenn es auch heute noch Dinge gibt, die uns überraschen können? So war es für mich mit der Oculus Quest 2. Nach langer Zeit hab ich mich dem Thema mal wieder genährt und muss sagen, dass es dieses Modell tatsächlich geschafft hat, mir die VR-Welt näherzubringen. Wir haben hier ein ausgereiftes Gerät mit einer tollen Software und mittlerweile wirklich richtig guten nativen Spielen. In der Kombination mit Oculus Link erhalten wir zudem sogar ein vollwertiges Headset für die VR-Sammlung am PC. So könnt ihr zu einem wirklich anständigen Preis in den Genuss von Half-Life: Alyx, Blade & Sorcery und Co. kommen.
Wir können die Oculus Quest 2 auf jeden Fall als Einstieg in die Welt des VR-Gaming empfehlen. Interessanterweise bekommt ihr hier nicht nur ein Gerät, mit dem ihr VR erleben könnt, vielmehr handelt es sich um eine richtige und eigenständige Konsole. Wer noch keine Konsole zu Hause hat, sollte vielleicht nicht gerade mit einem VR-Headset starten, hier sollte man vielleicht mit einer konventionelleren Hardware wie PlayStation, Switch oder Xbox starten. Obwohl man das VR-Erlebnis nicht unterschätzen sollte, dies weckt noch mal eine ganz andere Zielgruppe als den typischen Gamer – doch dazu mehr in einem anderen Artikel. Wem die Valve Index zu teuer ist und wer trotzdem auf ein bewährtes System zugreifen will, der ist bei der Oculus gut aufgehoben, hier gibt es eine ausgereifte und bezahlbare Lösung.
Wertung
Oculus Quest 2 kaufen
Die Oculus Quest 2 ist in Deutschland aktuell nicht offiziell zu kaufen. Das hängt mit einem Rechtsstreit zusammen, den Facebook aktuell mit dem Bundeskartellamt führt (mehr dazu hier). Ihr könnt das VR-Headset trotzdem bekommen, das funktioniert zum Beispiel über amazon.fr – hier könnt ihr die Oculus Quest 2 ganz normal kaufen und euch nach Deutschland schicken lassen.
Das kostet dann unter Umständen 5-6 Euro Versandkosten und dauert nur wenige Tage. Steuerlich müsst ihr euch keine Gedanken machen, da es sich um einen Kauf innerhalb der EU handelt. Wenn euch die französische Amazon Seite übrigens überfordert, kein Problem: die meisten Browser bieten bieten eine Übersetzung an.
In Chrome klickt ihr dazu einfach auf das entsprechende Symbol und bekommt die Seite auf Deutsch angezeigt:
Wichtig: Oculus Quest 2 funktioniert in Deutschland
Die größte Frage, die sich mutige Auslandskäufer nun vielleicht stellen: Läuft die Oculus Quest 2 in Deutschland? Unsere kurze Antwort: Ja! Man kann die Oculus auch mit einem deutschen Facebook Account nutzen, hat Zugriff auf den Oculus Store und ist keinen Einschränkungen unterworfen.