Inhaltsverzeichnis
Nachdem wir euch kürzlich Hired Ops, den neuen Shooter aus dem Hause AbsolutSoft vorstellten, spielten wir es am Wochenende gleich mal an. Wenn ihr wissen wollt, wie der Test des PvP-Multiplayers verlief und warum das Spiel besser ist als es aussieht, dann könnt ihr dies hier lesen.
Wenn man sich mit Hired Ops nicht auseinandersetzt, dann wirkt es wie ein Spiel, dass man aufgrund seiner optischen Erscheinung gerne zur Seite legen würde, ehe man es überhaupt gespielt hat. Eine Mischung aus Escape from Tarkov, Rainbow Six Siege und Call of Duty – kann das überhaupt was werden?
Im Endeffekt gibt es einige Fakten, an denen man sich orientieren kann, wenn man Hired Ops bewerten möchte. Es sieht grafisch nicht sonderlich gut aus, es ist technisch nicht sonderlich hochwertig, und insgesamt nicht sonderlich innovativ. Dass unser Plan des zweistündigen Anspielens des Shooters im Endeffekt fast fünf Stunden andauerte, hat allerdings auch seine Gründe. Simple Mechaniken und bekannte Modi machen in Hired Ops einfach Spaß.
Das ist Hired Ops:
Der Beginn – englisches Menü, brasilianische Gegenspieler
Beginnen wir mit den Dingen, die man negativ bewerten könnte. An erster Stelle erwähnen wir die Menü-Sprache. Diese ist nicht auf Deutsch verfügbar. Die meisten Spieler werden mit der englischen Menüführung kein Problem haben, aber für den ein oder anderen ist dies wahrscheinlich schon ein Grund, Hired Ops nicht zu spielen.
[adinserter block=“1″]
Unabhängig von der Sprache hätte das Menü übersichtlicher sein können. Wir schauten lediglich in die wichtigsten Untermenüs – Operators, Inventory und Servers – und gingen sofort in ein Match. Klar, zuvor passten wir die Steuerung, die Empfindlichkeit, Audio- und Videoeinstellungen nach unseren Bedürfnissen an, das ist glücklicherweise zu einem Mindestmaß möglich, und dann ging es auch schon los.
Bei unseren ersten Matches, die wir über die Schnellstart-Funktion “PLAY” begannen, ordnete uns das Spiel irgendwie auf nicht europäische Server ein. Das ging nicht nur uns und nicht nur den Europäern so, denn niemand in diesen ersten Matches hatte einen Ping unter 160. Wir duellierten uns folglich mit Asiaten, Brasilianern und US-Amerikanern. Der Grund hinter den „falschen“ Servern ist simpel: Über die Schnellstart-Funktion sind standardgemäß ALLE Serverregionen eingeschaltet. Ergo können Spieler überall landen, wenn sie dies nicht umstellen.
Hardcore-Gameplay trotz Highping
Dass wir zunächst auf Spieler aus der ganzen Welt trafen, hatte überraschenderweise wenig Einfluss auf das Gameplay. Die One-Shot-Headshot-Mechanik funktionierte, die Treffer connecteten und die Schüsse waren nachvollziehbar. In keinem Hardcorde-Modus eines AAA-Titels wären die Schüsse besser erkannt worden, als in Hired Ops. Das, was wir da vorfanden, war solide.
Erst nach über einer Stunde kam es zu einer Situation, in der ein zwei Meter entfernter Gegenspieler zwei volle Magazine schluckte, ehe unser Charakter sterbend in sich zusammen sank. Jener Spieler flog später aus der Lobby. Wieso, weshalb oder warum wissen wir nicht, aber wir möchten dem auch nicht zu viel Gewicht beimessen, da dies während unserer Spielzeit eine Ausnahme darstellte.
Sticht Hired Ops CoD aus? – Weniger ist mehr!
Irgendwann irrten wir selbst dann auch weniger verloren durch die Maps. An dieser Stelle begann der eigentliche Spaß. Denn so uninnovativ Modi wie Gungame oder Team Elimination / Team Deatmatch auch sein mögen, sie wissen in Hired Ops zu unterhalten.
Das liegt – zumindest in unserem subjektiven Fall – auch daran, dass es gewisse Mechaniken, die beispielsweise in einem Call of Duty gang und gäbe sind, nicht gibt. Es wirkt realistischer und lebt nach dem Motto „Weniger ist mehr“. Okay, wir finde auch in Hired Ops unterstützende Gadgets wie Sprengdrohnen oder einen Luftschlag, die ihr euch während eines Matches durch erzielte Kills, Assists oder durch das Öffnen einer Frachtkiste der Luftunterstützung Stück für Stück verdienen könnt, doch sind diese besagten Gadgets nicht übermächtig.
Den Großteil eines Matches gilt: Wer schneller den Kopf trifft, der lebt bzw. überlebt und streckt seinen Gegner nieder. Ihr könnt auch ohne Luftangriff- oder Sprengdrohnenspam starke Runden spielen. Das Spielprinzip ist wirklich so simpel wie es klingt. Das gefällt uns. Zwar bietet der kostenlose Shooter bei weitem nicht so eine große Auswahl an Modi und Möglichkeiten wie der Branchen-Riese, doch das, was Hired Ops macht, macht es gut.
Sound macht Rainbow Six Spieler neidisch
Aber gehen wir doch nochmal auf die veraltete Grafik ein und weshalb diese für die Bewertung irrelevant ist. Wen interessiert in einem Shooter die veraltete Optik, wenn der Sound so gut ist, wie in dem Werk von AbsoluteSoft? In Hired Ops könnt ihr deutlich den Unterschied zwischen Holz-, Metall-, Aluminium- oder Asphaltböden hören – das verwandte Escape from Tarkov lässt grüßen.
Sobald ihr eine Map einigermaßen kennt, was wirklich nicht schwierig ist, könnt ihr Gegner anhand ihrer verursachten Geräusche sehr gut orten. Die Minimap – die euch verrät, wo jemand ist, wenn dieser schießt – hilft ebenfalls. Also auch ohne Mapkenntnis oder ein gutes Headset spielt sich Hired Ops problemlos – vorausgesetzt man besitzt ein Auge für die Minimap.
Insgesamt lässt sich sagen, dass ich persönlich, jemand mit mehreren tausend Spielstunden in Rainbow Six Siege, mir einen solchen Sound in Ubisofts Taktik-Shooter wünschen würde. Lange ist es her, dass dort der Unterschied zwischen Bodenbeschaffenheiten so deutlich hörbar war, wie es in Hired Ops der Fall ist. Ich bin ehrlich gesagt fast schon neidisch.
Anfängerfreundliche Gunfights
Rainbow Six Siege ist übrigens das perfekte Beispiel, um das Waffenverhalten des neuen kostenlosen Shooters zu beschreiben. Irgendwie wirken die Waffen, als sei Hired Ops der kleine Bruder von Rainbow Six und nicht, als wenn das Spiel in derselben Welt wie Escape from Tarkov spiele. Lediglich das Trefferfeedback erinnert hier an EFT.
Der Rückstoß ist einfach, nahezu anfängerfreundlich. Das Movement wirkt nicht, als entspränge es einer Militärsimulation. Es ist flüssig und durchaus zügig. Hätte Rainbow Six Siege offene Maps, auf denen Deathmatches oder Gungames gespielt werden, würde es sich wahrscheinlich ähnlich wie Hired Ops anfühlen.
Dies ist auch einer der Gründe, weshalb ich schon bald Blut geleckt hatte. Ein Sieg im Gungame musste her. Anschließend wollte ich das Scoreboard in Deathmatches erklimmen und den Erfolg meines Teams herbeiführen. Und dann waren auch schon fast fünf Stunden um. Wollte ich Hired Ops nicht nur zwei Stunden anspielen? Ups!
Okay, ich gebe zu, dass ich diese knapp fünf Stunden nicht am Stück spielte und zwischenzeitlich mehrere Stunden Pause machte, doch die Zeit investierte ich trotzdem freiwillig. Am Abend saß ich also nach einer Gaming-Pause erneut am Schreibtisch und dachte, dass ich noch Lust auf einige weitere Runden Hired Ops habe. Diese spielte ich dann auch.
Klein, kostenlos und auf Steam verfügbar
An jener Stelle des Artikels ist eine Empfehlung auszusprechen. Testet Hired Ops selbst. Insbesondere wenn ihr nach diesem „Angespielt“ noch Zweifel habt, solltet ihr es einfach mal testen. Es ist leicht zugänglich und kann kostenlos über Steam gedownloadet werden.
Das Spiel ist lediglich knappe 10GB „groß“, nimmt dementsprechend wenig Speicherplatz ein und ist schnell heruntergeladen. Wem es doch nicht gefällt, der kann es problemlos wieder deinstallieren. Ihr habt nichts zu verlieren.
Wir wünschen euch viel Spaß beim Spielen und haltet die Augen nach weiteren „Angespielt“ offen!