Baldurs Gate 3 befindet bestimmt bis zum Ende des Jahres noch im Early Access, daher haben wir noch genügend Zeit, um uns mit der Welt von Baldurs Gate ausgiebig zu beschäftigen. Wie natürlich jeder weiß, basiert die Baldurs Gate Reihe auf dem populären Pen & Paper-Spiel Dungeons & Dragons, also haben wir hier auch eine Menge Material, um uns dazu schlau zu lesen.
Heute schauen wir uns im Schnelldurchgang das D&D Multiversum, die dazugehörigen Ebenen der Existenz und die Einordnung der namensgebenden Stadt Baldur’s Gate an. Auf die konkreten Geschehnisse und Örtlichkeiten der Early Access Version gehe ich aus Spoilergründen nicht näher ein.
Das Multiversum
Die Grundlage von Dungeons and Dragons sind die Welten, die von den Spielleitern und den Spielern gemeinsam erschaffen werden. Nichtsdestotrotz folgt jedes D&D-Abenteuer auch gewissen Regeln, die im Spieler- und Spielleiter-Handbuch festgelegt sind. Hierzu gehört als Grundlage das Multiversum, welches die Co-Existenz aller von Spielern und Autoren erschaffenen Welten in Einklang und Ordnung bringt.
Einfach gesagt erlaubt das Multiversum das Spielen in unterschiedlichen Welten, wobei diese sich gegenseitig gemäß Regularien nicht ausschließen müssen.
Ebenen der Existenz
Zum Überblick wird das Multiversum anhand der verschiedenen Ebenen der Existenz dargestellt, die sich in weitere Dimensionen entfalten. Ausgangspunkt und Zentrum der meisten Abenteuer ist die materielle Ebene, auf der sich das reguläre Leben abspielt. In den inneren Ebenen existiert angrenzend das Feywild, das Land der Feen und das Shadowfell, die Ebene der Schatten.
Während es noch viele weitere Ebenen der Existenz gibt, wird für uns sicherlich die materielle Ebene und darüber hinaus die Ebene der “Neun Höllen” wichtig sein, die wir im Intro von Baldur’s Gate bereits kurz zu Gesicht bekommen haben.
Die materiellen Ebenen
Während die meisten Abenteuer von den äußeren Ebenen der Existenz nicht abweichen, gibt es zahlreiche verschiedene Kampagnen-Settings in der materiellen Ebene, die nicht unterschiedlicher sein könnten. Fans der Critical Role Abenteur dürften wahrscheinlich das Setting von Exandria kennen, in der zum Beispiel die legendäre Truppe von Vox Machina beheimatet ist.
Daneben gibt es aber auch die Welt von Eberron, Dragonlace, Greyhawk, aber auch Ravenloft. Mal ist das Setting Steampunk, mal High-Fantasy oder auch eine Welt voller Vampire. Damit sind auch nur die bekannten und veröffentlichten Settings genannt. In den heimischen D&D Spielrunden gibt es sicherlich unzählige weitere Eigenkreationen, die nur in den jeweils eigenen vier Wänden bekannt sind. Rein spielerisch ist es sogar mit Portalen oder entsprechenden Zaubern möglich, zwischen den unterschiedlichen materiellen oder auch in die anderen Ebenen der Existenz hin und herzureisen.
Kommen wir aber zurück zu den bekannten Kampagnen Settings, denn ein ganz populäres Setting habe ich noch nicht erwähnt: Die vergessenen Reiche, oder zu Englisch die „forgotten Realms“.
Vergessene Reiche
Die „Vergessenen Reiche“ ist ein Kampagnen-Setting, welches bereits seit der dritten D&D-Edition, also seit über zwanzig Jahren bespielt wird. Spiele wie Neverwinter Nights, Icewind Dale aber auch die Baldur’s Gate Reihe finden dort ihren Schauplatz. Auf der Welt Toril erstrecken sich ganze acht Kontinente, wobei den Meisten wohl der Kontinent Fearûn am ehesten etwas sagen sollte.
Fearûn ist nämlich der Ort, wo wir auch die berühmte Schwertküste wiederfinden, ein Ort, der Menschen, Zwerge, Elfen, Halblinge und Gnome beheimatet. Und an genau dieser Schwertküste finden wir auch die Städte Candlekeep, Niewinter, Yartar und Baldur’s Gate wieder.
Yartar und Baldur’s Gate
Bevor es in Richtung Baldur´s Gate geht, werfen wir einen Blick auf Yartar. Obwohl diese kleine Stadt etwas weiter im Landesinneren für mich nie wirklich auf dem Schirm war, scheint uns Larian einen kleinen Ausblick im Intro zu geben. Wir sehen nämlich einen Angriff der Gedankenschinder (engl. Mindflayer) auf eben diese Handelsstadt. Ob wir in der Story überhaupt nach Yartar kommen, ob der Angriff eine Erwähnung findet oder, ob es nur Spielerei des Intros ist, bleibt abzuwarten.
Baldurs Gate werden wir zumindest im ersten Akt von Baldurs Gate 3 nicht zu Gesicht bekommen. Obwohl wir auch in den vergangenen Baldur’s Gate Spielen nicht so viel Zeit dort verbringen, ist diese Hafen- und Handelsstadt doch legendär unter den Dungeons and Dragons Spielern. Am Fluss Chionthar liegend, ist diese 125.000 Einwohner starke Stadt ein Ort voller Gaunerei, Gewalt und Brutalität. Doch auch wohlhabende Familien und Gilden haben sich hier niedergelassen. Im Zusammenschluss haben genau diese Gruppierungen einen großen Einfluss auf die Führung der Stadt übernommen. So macht sich auch die Regierungsform als Plutokratie sichtbar, es herrscht also derjenige, der am wohlhabendsten ist.
Bewacht wird die Bevölkerung von der Söldnertruppe der „Flammenden Faust“, die nicht wirklich zimperlich mit den ohnehin schon durch Kriminalität leidenden Menschen umgeht. Für die wohlhabenden Bewohner tritt die gesonderte sogenannte Wache ein, welche sich aber auch nicht unbedingt um die Belange der niederen Bevölkerung schert.
Umliegende Gebiete
Wie bereits erwähnt, bekommen wir, zumindest im ersten Akt von Baldurs Gate 3, diese Stadt nicht zu sehen. Der Spieler landet nach dem Absturz der Nautiloid in der östlichen Wildnis am Fluss Chiontar zwischen Baldurs Gate und der Stadt Elturel. Dort müssen wir uns zunächst mit den lokalen, aber auch unseren persönlichen Problemen beschäftigen. Mehr möchte ich an dieser Stelle zu den Gebieten aus dem Spiel nicht erzählen, damit der Beitrag weitestgehend spoilerfrei bleibt.
Avernus
Was aber noch fehlt, ist Avernus. In der Introsequenz erleben wir eine Verfolgungsjagd einiger auf Drachen berittener Githyanki und den Gedankenschindern, die sich durch einige Ebenen hindurch teleportieren, um am Ende des Intros in einer Art Hölle zu landen. Da es sich bei dem Dungeons and Dragons Kampagnen-Modul „Abstieg nach Avernus“ um ein Prequel handelt, liegt die Vermutung nahe, dass es sich hierbei tatsächlich um die erste Ebene der „Neun Höllen“ unter Zariels Herrschaft handelt. Die Erzherzogin ist ein ziemlich gefährlicher Teufel, mit dem wir es vielleicht auch zu tun bekommen könnten. Das bleibt aber spekulativ.
Ausblick
Was wir in diesem Beitrag noch nicht näher betrachtet haben, sind die Fraktionen, mit denen wir in Baldur’s Gate 3 zu tun haben werden. Offensichtliche Kandidaten sind hier zumindest die Gedankenschinder und die Githyanki, die zumindest im Intro-Video prominent zu sehen sind. Außerdem bin ich noch nicht im Detail auf wichtige Persönlichkeiten in Baldurs Gate und auch nicht auf die konkreten Verhältnisse in Avernus eingegangen. Das behalte ich mir für einen zukünftigen Beitrag vor.