Succubus Test: Actionreiche Selfie-Jagd im Höllenschlund

Nach dem Horror-Schocker Agony, der bereits für viel Aufsehen sorgte, veröffentlichte der polnische Entwickler Madmind Studio nun am 5. Oktober den geistigen Nachfolger Succubus. Dabei handelt es sich um ein brutales FPS-Action-Game, welches die Spieler in die Rolle der dämonischen Vydija schlüpfen lässt. Diese befindet sich auf einem ausgedehnten Rachefeldzug inmitten der Hölle.

Succubus ist vollgepackt mit makaberen und abscheulichen Details und richtet sich definitiv an ein erwachsenes Publikum. Wer sich nicht von Geschmacklosigkeiten abschrecken lässt, der findet einen sehr außergewöhnlichen Titel mit Doom-Anleihen. Die Entwickler wollen mit dem Spiel provozieren und so macht Succubus auch nicht vor sexueller Gewalt und verherrlichender Brutalität halt. Sexismus kann man dem Game-Design sicherlich vorwerfen, allerdings trifft es alle Geschlechter gleichermaßen. Succubus nimmt definitiv kein Blatt vor den Mund.

Da dies in der Regel auch aus Gründen des Jugendschutzes problematisch ist, liefern Madmind Studio das Spiel vorsichtshalber in einer zensierten Fassung aus – so klappt es dann auch mit Steam und GOG, auf denen Succubus für PC erhältlich ist. Wer in den „Genuss“ des gesamten Portfolios an Grausamkeiten kommen möchte und kein Problem mit Nacktheit hat, der darf sich vom Entwickler einen kostenlosen Patch laden, der Succubus uncut freischaltet.

Succubus Trailer

Der Launch Trailer stellt einige der Funktionen von Succubus vor und zeigt Protagonistin Vydija:

Darum geht es in Succubus

In Succubus übernehmen wir die Rolle der Dämonenfürstin Vydija. Eine starke Persönlichkeit mit extravaganten Vorlieben. An der Seite von Nimrod regierte sie einst über das höllische Königreich. Doch ihr freiwilliger Ausstieg aus der Regentschaft konnte sie nicht vor dem neuen Emporkömmling Baphomet schützen. Auf der Suche nach Nimrod stößt dieser auf Vydija und macht ihr das Leben buchstäblich zur Hölle. Fortan gelüstet es der Dämonin nach Rache und sie beginnt die Unterwelt von den feindlichen Schergen zu säubern.

Die Einzelspieler-Kampagne besteht aus 21 Levels, die sich auf einer Weltkarte ansteuern lassen. Als Startpunkt und Ruhestätte von Vydija dienen ihre Gemächer, ein Höhlenkomplex, an dem man die Dämonin per Charakter-Editor anpassen, neue Waffen auswählen, seine Umgebung gestalten und anderem Zeitvertreib nachgehen kann. Fans der teuflischen Protagonisten können sich über einen Selfie-Modus freuen, mit dem man sich in verschiedenen Posen ablichten kann.

succubus vydija
Zwischendurch ist immer Zeit für ein Selfie.

Die Hauptlevel sind gefüllt mit Gegnern, es gibt auch spezielle Arena-Bereiche, in denen man etliche Wellen von Angreifern trotzen muss, bevor es weitergeht. Neben den Horden an Menschen, Dämonen und anderen Wesen gibt es auch größere Brocken, die man in Boss-Kämpfen bezwingen muss. Um gegen die Feinde zu bestehen, hat Vydija Zugriff auf 20 verschiedene Spezialkräfte, die sie im Laufe des Spiels lernen kann. Zudem gibt es ein stattliches Waffenarsenal mit 40 verschiedenen todbringenden Werkzeugen.

Die düstere Umgebung ist sehr detailliert gestaltet und bietet abwechslungsreiche Strukturen und Dekorationen. Neben der infernalischen Aussicht stößt man in den Levels auch auf Fallen und widrige Strukturen. Diese gilt es zu überwinden, dafür absolviert unser Succubus beispielsweise kleinere Kletterpassagen – dafür wechselt die Kamera dann in die Third-Person-Perspektive.

Das Gameplay bietet eine Mischung aus Horror, Action und Survival und hält dabei sogar eine Hintergrundgeschichte, die Vydijas Rachefeldzug erzählerisch ausgestaltet, bereit. Wer sein Können gerne öffentlich unter Beweis stellen möchte, der kann in speziellen Ranked-Arenen gegen Monsterhorden antreten und sich so einen Platz in den globalen Leaderboards sichern.

Im Spiel verteilt finden sich verschiedene Sammelgegenstände. So lassen sich nicht nur weitere Ausrüstungsgegenstände finden, es gibt beispielsweise auch Comic-Seiten, die man dann zum offiziellen Succubus-Comic zusammensetzen kann, der für das Spiel erschaffen wurde.

succubus comic
Protagonistin Vydija ziert das Cover des offiziellen Succubus-Comics.

Succubus Screenshots

Fazit

Wer sich nicht an dem makaberen Gewand von Succubus stört oder sogar Gefallen daran findet, der erhält ein ambitioniertes AA-Spiel, welches bekannte Action-Elemente auf neue Art interpretiert. Auch wenn es auf den ersten Blick nicht so aussieht, steckt hinter dem Spiel tatsächlich ein solider FPS-Titel mit einer sehr originären Atmosphäre. Wem Doom also zu Mainstream ist und wen geschmackliche Grenzüberschreitungen nicht abschrecken, der dürfte sich in dieser Hölle bestens zu Hause fühlen. Auch Fans von Agony finden mit Succubus einen gelungenen Nachfolger, der nun mehr und ausgereiftere Action bietet.

Das Balancing von Waffen und Fähigkeiten ist ein wenig schwammig und so erhebt sich Succubus nicht deutlich genug aus seiner Hack’n’Slay-Rolle, um ein wirkliches Rollenspiel zu sein. Trotzdem ist die Fülle an Inhalten und Aurüstungsgegenständen positiv hervorzuheben. Ein weiteres teuflisches Sternchen gibt es für die Protagonistin Vydija. Mit ihrer frechen Art kokettiert die dämonische Teufelsbraut und der eingebaute Selfie-Modus ist definitiv eine unterhaltsame Beigabe. Trotz des eher ungesunden Verhältnisses zur Sexualität im Allgemeinen präsentiert sich die zeigefreudige Dämonin immerhin als starker Charakter und wird somit sicherlich zu einer Protagonistin, an die man sich erinnern wird. Da werden Erinnerungen an klassische Titel wie SiN oder Heavy Metal F.A.K.K.² wach.

Succubus ist für rund 25 Euro erhältlich. Für das gebotene Special-Interest-Spiel ist dies ein durchaus angemessener Preis. Schaut man sich die Entwicklung von Agony zu Succubus an, können wir vom Madmind Studio sicherlich noch einiges erwarten. Aktuell befinden sich mit Paranoid und Tormentor gleich zwei weitere Spiele in der Pipeline, die an den düsteren Stil anknüpfen sollen.

Wertung

Pro
Stimmige Atmosphäre
Splatter-Fans kommen auf ihre Kosten
starke Protagonistin
eigenständiges Spieldesign
Kontra
Balancing etwas unausgegoren
repetitive Slasher-Action
...über Geschmack lässt sich streiten
3.5
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Alexander Panknin
Alexander Pankninhttps://www.gaming-grounds.de/
1985 geboren. Mit Doom, Quake und SNES aufgewachsen. War selbst in der Indiegames-Szene aktiv und schreibt nun auf gaming-grounds.de über seine große Leidenschaft: Videospiele.
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