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Der zweite Teil aus der Reihe der toxischen Mitspieler beschäftigt sich dieses mal mit der Fragestellung, wieso es denn überhaupt toxische Spieler gibt und welche Gründe es für toxisches Verhalten geben kann. Wieso meinen unsere Mit- oder Gegenspieler, dass Sie die Weisheit mit Löffeln gefrühstückt haben? Wieso denken sie, dass sie die beste Person sind, um uns auf den Pfad der Erleuchtung zu bringen?
Vielleicht kann uns das folgende Wissen dabei helfen, beim nächsten Aufeinandertreffen ein klein wenig distanzierter und empathischer zu reagieren. In diesem Beitrag widmen wir uns dem Dunning-Kruger-Effekt und welche Auswirkungen dieser auf manche Menschen hat.
Sozialpsychologie
Doch bevor wir uns dem Dunning-Kruger Effekt widmen, möchte ich darauf Hinweisen, dass der Bereich der Sozialpsychologie ein sehr großes Feld ist und, dass das menschliche Verhalten durch sehr viele unterschiedliche Faktoren, Ereignisse und Wesenseigenschaften geprägt wird. So können zum Beispiel eigene Unsicherheit, Erziehung, traumatische Erlebnisse oder sogar Krankheiten dazu führen, dass Spieler Schwierigkeiten mit sozialer Interaktion haben.
Da ich kein Psychologe bin, möchten wir uns auf diesem Feld auch lieber nicht weiter aus dem Fenster lehnen. Was wir jedoch machen können, ist uns das Ergebnis einer im Jahr 1999 von den Psychologen David Dunning und Justin Kruger durchgeführten Studie anzuschauen und unsere Schlüsse daraus zu ziehen.
Hier lest ihr Teil 1 der Reihe Toxizität im Gaming:
Der Dunning-Kruger-Effekt
Basierend auf einem unglaublichen Banküberfall aus dem Jahr 1995 in Pittsburgh, in dem der Bankräuber unmaskiert am helllichten Tag, trotz seiner festen Überzeugung, dass sein mit Zitronensaft eingeschmiertes Gesicht ihn vor den Überwachungskameras schützen würde, kurz nach seiner Tat von der Polizei erwischt wurde, widmeten sich die zwei Sozialpsychologen genau diesem ungläubigen Verhalten.
In Ihren Studien zu diesem Thema, konnte festgestellt werden, dass beim Verfassen von Texten, beim Autofahren oder gar auch beim Schach, die Unwissenheit der Probanden zu einem überheblichen Verhalten beziehungsweise zur mehr Selbstvertrauen geführt hat. Weiterhin konnte gezeigt werden, dass weniger kompetente Menschen zu Selbstüberschätzung neigen oder auch nicht erkennen, wenn sie unterlegen sind.
Die von Kruger und Dunning durchgeführten Studien werden allerdings nur selten in psychologischer Fachliteratur erwähnt, während sie jedoch häufig in populärwissenschaftlichen Beitragen aufgenommen werden.
Trotz der geringen Relevanz in psychologischen Fachkreisen, wurden doch ähnliche Feststellungen in der Vergangenheit getroffen. So formulierte Erhard Blanck, ein deutscher Heilpraktiker, Schriftsteller und Maler diesen Umstand folgendermaßen:
„Der Kluge weiß, dass er nichts weiß. Der dumme weiß schon alles.“ – Erhard Blanck (*1942), deutscher Heilpraktiker, Schriftsteller und Maler
Ein Zitat, welches treffender nicht sein kann und unsere heutige Erkenntnis auf den Punkt bringt.
Schlussfolgerung
Sollten wir also mal wieder auf einen Mitspieler stoßen, dürfen wir gerne immer daran denken, dass diese Person durchaus triftige Gründe für sein Verhalten hat, oder eben lediglich unter dem Dunning-Kruger-Effekt leidet. In diesem Fall sollten wir uns Gewiss sein, dass unser Mitspieler ja nicht wirklich etwas für sein Verhalten kann.
Abschließen sollten uns auch gerne hin und wieder dabei ertappen, wenn wir im Straßenverkehr über die Dummheit anderer Verkehrsteilnehmer schimpfen. 😉